Landvolk sieht Entwicklung bei Schacht Konrad kritisch

Der Stadtverband trifft sich bei einer Versammlung.

Von Horst Körner

Salzgitter-Bad. Die Sorge um die Entwicklung bei Schacht Konrad stand einmal mehr im Mittelpunkt der Stadtverbandsversammlung Salzgitter im Landesverband Braunschweig des Niedersächsischen Landvolkes im Ratskeller in Salzgitter-Bad. Deutlich wurde aber auch Protest gegen das geplante interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet Salzgitter-Braunschweig nördlich der Autobahn 39.

Dieser Plan wird von den Verantwortlichen des Verbandes Braunschweiger Land im Niedersächsischen Landvolk eindeutig abgelehnt. Der Vorsitzende Ulrich Löhr betont regelmäßig, dass bei der Umsetzung des Planes und der Bebauung des Ackerlandes ein Stück der Kornkammer Europas vernichtet werde.

Während der Sitzung in Salzgitter-Bad ließ er sich von seinem Stellvertreter Wilfried Henties vertreten, der sich in seiner Rede mit den politischen Entwicklungen in Brüssel, Berlin und Hannover beschäftigte.

Stadtverbandsvorsitzender Hans Kasinger, der einen kurzen Bericht über die Veranstaltungen und Aktivitäten des Verbandes gab, bezeichnete die Erfahrungen bei der Teilnahme am Bauernmarkt in Lebenstedt als erstaunlich erfolgreich. "Das war eine gute Möglichkeit, mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen", sagte er.

Das von den Städten Salzgitter und Braunschweig geplante Gewerbe- und Industriegebiet nannte er ein heißes Thema. Dabei kam es ihm besonders darauf an, das Spannungsfeld zu verdeutlichen, in dem die Landvolkvertretung in Salzgitter stünde. Auch bei diesem Vorhaben gebe es Mitglieder und Pächter, die eigene berechtigte Interessen hätten.

Der Stadtverband Salzgitter hat, so berichtete Kurt Hübner, der Geschäftsführer des Verbandes auf Nachfrage, 170 Mitglieder einschließlich Verpächter und Altenteiler. Davon seien die Hälfte wirtschaftende Landwirte. Zufrieden sei der Verband, dass 80 Prozent der wirtschaftenden Betriebe auch Mitglieder im Landvolk sei.

Landwirtschaftspezifische Vorträge wie über die Risiken in der Landwirtschaft oder die Höhe der Unwetterschäden, von denen nur ein Fünftel versichert sind, waren weitere Themen. Interessant war bei der Einschätzung der Risiken, dass wohl keine andere Berufsgruppe ein so hohes Anforderungsprofil wie die Landwirte hätte.

"Das war eine gute Möglichkeit, um mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen."

Hans Kasinger, Stadtverbandsvorsitzender des Landvolks

Quelle: Salzgitter Zeitung - 16. Februar 2018